Aufgeregtes Getuschel auf den Treppen des Jakob-Kaiser-Hauses, das mit seinen hohen Glasfassaden und dem Wasserbecken im Innenhof eindrücklich, fast schon einschüchternd wirkt. Noch dazu auf unsere jungen Aktiven, die Teilnehmenden unseres gerade gestarteten Projektes, die gerade auf dem Weg zu ihrem ersten Gespräch mit einem Mitglied des Bundestages (MdB) sind. Selbst für die alten Hasen, die schon seit Jahren in der Bürgerlobby Klimaschutz aktiv sind, ist es immer wieder etwas Besonderes, diese Atmosphäre einmal im Jahr zu spüren (besonders nach der langen Zeit der coronabedingten Online-Meetings). Auch sie sind ein klein wenig aufgeregt, bevor sich die Türen zu einem der zahlreichen Besprechungsräume öffnen und sie die Möglichkeit bekommen, mit einem MdB über unsere Kernanliegen für einen starken und sozial gerechten Klimaschutz zu debattieren.
Diese Debatte geht uns alle etwas an, ob jung oder alt, ob in Deutschland geboren oder erst später hierhergekommen, ob Schüler:innen, Studierende, Arbeitende oder Rentner:innen. Wir alle sind schon jetzt von den Folgen des Klimawandels betroffen, oder werden es in Zukunft (in einem wesentlich höheren Maße) sein. Klimaschutz ist ein Anliegen der gesamten Bevölkerung, weshalb es auch für uns als Bürgerlobby wichtig ist, diverse Stimmen zu Wort kommen zu lassen.
Deshalb haben wir zwölf junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund im Rahmen unseres Projektes "Sag was fürs Klima!", gefördert durch die EWS, zu unserem Jahrestreffen vom 28. – 31.05.2022 nach Berlin eingeladen. Zusammen mit uns lernten sie in Workshops verschiedene Gesprächstechniken kennen und erfuhren, auf welchem Stand die Klimapolitik in Deutschland und der EU momentan ist. So vorbereitet nahmen sie in den zwei darauffolgenden Tagen an insgesamt 20 Gesprächen mit MdBs teil.
Ein besonderes Anliegen war ihnen dabei die Auswirkung des Klimawandels auf die junge Generation sowie die Bevölkerung in Entwicklungsländern wie beispielsweise in Afrika oder Süd-Ost-Asien. Schon heute sind die desaströsen Folgen der Erderhitzung dort zu spüren und nehmen den Menschen die Lebensgrundlage. Hungerkatastrophen oder Überschwemmungen zwingen bereits viele zur Flucht. Unsere Teilnehmenden erinnerten die MdBs an die Verantwortung, die Deutschland gegenüber den folgenden Generationen und auch weltweit trägt und appellierten an die Politik, endlich wirksame und sozial gerechte Maßnahmen zu ergreifen. Doch sie scheuten auch nicht vor persönlichen Fragen zurück: So brachte Afra (18) beispielsweise Dietmar Bartsch (die Linke) zum Schwitzen, als sie ihn fragte, wie er seinen eigenen CO2-Fußabduck reduziere.
„Es war eine große Bereicherung.“, resümiert Xueyue (18) am Ende des Treffens. Auch persönlich habe sie sich durch die Gespräche weiterentwickeln können.
Wir sind dankbar für den frischen Wind, den die Teilnehmenden unseres Projektes in die Gespräche brachten und freuen uns sehr, sie für die Bürgerlobby Klimaschutz gewonnen zu haben!
Außerdem möchten wir den EWS für die Förderung dieses Projektes und der Stiftung Start für die gelungene Kooperation danken.